STRATEGIE STADT

Gewerbestandort Kiel Grasweg-Eichkamp

Im Kontext der Kieler Wirtschaftsflächenstrategie wurde für das Gewerbegebiet Grasweg-Eichkamp eine erste Profilierung entwickelt. Ausgehend von den Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen des innerstädtischen Gebiets wurden inhaltliche und räumliche Entwicklungsleitlinien formuliert, die eine zukunftsorientierte und innovative Gestaltung des Gewerbestandortes unterstützen sollen. In einem nächsten Schritt wurden für den nördlichen Teilbereich des Gebietes rund um den Grasweg gemeinsam mit Akteur*innen vor Ort erste „Keimzellen“ in Betracht genommen, die an unterschiedlichen Stellen im Gewerbegebiet/Wissensquartier Uni Kiel vorbildhaft vormachen möchten, wie sich die Vision für den Standort konkretisieren kann. Gleichzeitig dienen diese „Keimzellen“ als Impulsgeber einer innovativen Quartiersentwicklung und damit zur Motivation, Aktivierung und Inspiration weiterer Gewerbetreibender vor Ort.

Broschüre als PDF

Das Gewerbegebiet Grasweg-Eichkamp zeichnet sich durch seine besondere Lage im Stadtraum aus. Durch seine Nähe zur Innenstadt bietet der Standort für viele Akteur*innen die Möglichkeit einer direkteren Verknüpfung von Leben und Arbeiten im Alltag sowie vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne eines Quartiers der kurzen Wege. Im wirtschaftlichen Kontext bildet das Gewerbegebiet einen weiteren wichtigen Baustein in der Gewerbe- und Industrieflächenstrategie der Landeshauptstadt Kiel und legt auch im Unterschied zu anderen Wirtschaftsstandorten dabei einen besonderen Fokus auf das Thema der urbanen Produktion. Als Herzstück des Wissensquartiers der Uni Kiel kann es wie kein anderes Gewerbegebiet den Austausch zwischen den umliegenden Bausteinen wie dem Wissenschaftspark (WiPa), der Universität (CAU) und dem Kieler Innovationszentrum für Technologie (KITZ) unterstützen, und wissenschaftliches Know-how in konkrete Anwendung und wirtschaftliche Entwicklung vor Ort übersetzen. Gerade innovative, zukunftsorientierte Unternehmen suchen im Kontext ihrer Produktentwicklung auch über ihre Start Up- und Gründungsphase hinaus eine enge, kontinuierliche Kooperation zu wissenschaftlichen Einrichtungen und Hochschulen. Insofern würde ein innovatives Gewerbegebiet Grasweg-Eichkamp in unmittelbarer Uni-Nähe sowohl für die Universität Kiel als auch für zukunftsorientierte Unternehmen einen besonderen Standortvorteil generieren.

Im Gewerbegebiet Grasweg-Eichkamp befindet sich bereits heute eine Vielzahl innovationswilliger Akteur*innen mit hohem Interesse, ihr jeweiliges Standortentwicklungs- und -gestaltungspotential im Sinne einer gemeinsamen Gesamtvision zu nutzen. Vor diesem Hintergrund ging es darum, zunächst für den Grasweg gemeinsam geeignete „Keimzellen“ innovativer Entwicklung zu identifizieren, die neue Impulse für ein zukunftsorientiertes Quartier mitbringen und bestehende Potentiale aktiv einbringen können. Diese Keimzellen sollen prototypisch vormachen, wie sich eine modellhafte Weiterentwicklung des Standortes hin zu einem Gewerbegebiet der Zukunft gestalten lässt und die Gesamtvision in Einzelmaßnahmen eine geeignete Form und Konkretisierung finden kann. Durch das gemeinsame Herausarbeiten von Besonderheiten und die Formulierung jeweiliger Schwerpunkte im Sinne einer standortbezogenen Profilierung soll jede Keimzelle eine eigenständige Rolle im Quartier übernehmen und zu einem wichtigen Baustein eines synergetischen Gesamtgefüges werden. Vor diesem Hintergrund wurden gemeinsam mit der Kieler Wirtschaftsförderung einzelne Standorte konkreter in den Blick genommen. Im Rahmen von Werkstattgesprächen mit Akteur*innen im Gewerbegebiet und wichtigen umliegenden Partner*innen (wie beispielsweise der CAU) wurden Inhalte im Quartier verortet und erste räumliche Konkretisierungen vorgenommen. Zu erwartende Ressourcenströme sollten dabei vernetzt und Synergien im Quartier bewusst gefördert werden. Hieraus ergab sich in enger Kooperation mit den unterschiedlichen Standortakteur*innen eine erste Konkretisierung möglicher Keimzellen anhand von Steckbriefen, die eine spätere Weiterentwicklung geeigneter Maßnahmen vorbereiten, und dabei nächste Arbeitsschritte definieren. Darüber hinaus diente der weitergehende Konkretisierungsprozess anhand von Keimzellen und Entwicklungsschwerpunkten auch der Vernetzung der im Quartier tätigen Akteur*innen und fördert dadurch die gemeinsame Gestaltung zukunftsorientierter Projekte. 

Im Zuge der beabsichtigten, inhaltlichen Neuausrichtung des nördlichen Innovationsbereiches könnte das Gewerbegebiet am Grasweg auch eine qualitätsvolle räumliche Neustrukturierung erfahren und einen neuen, adressbildenden Eingangsbereich in das avisierte Zukunftsquartier in unmittelbarer Nähe zum Gelände der CAU erhalten. Neben der geplanten Straßenbahnanbindung, einer Terrassierung und Aktivierung des Hangs zur Olshausenstraße (inkl. Quartiersgarage) und einer direkten Öffnung des Gebietes in Richtung Veloroute und CAU können Akteur*innen und Besucher*innen verstärkt in das Quartier geleitet werden. Eine gezielte Gestaltung von Quartiersplätzen und interaktiven Räumen fördern gemeinsam mit einer stärkeren Begrünung des Areals darüber hinaus die Lebendigkeit und Attraktivität des Gewerbegebietes. Eine Differenzierung und gezielte Lenkung von Personen- und Warenströmen im Quartier kann gemeinsam mit einer Hierarchisierung der Straßen die Verkehrssituation im Gewerbegebiet entlasten, Mobilität im Quartier effizienter organisieren und die Aufenthaltsqualität nachhaltig verbessern.