STRATEGIE STADT

STADT.LAND.ELS.Dorf im Wandel - ISEK

Die Stadt Elsdorf ist wie viele andere Städte und Gemeinden im Rheinischen Revier vom Strukturwandel betroffen. Der Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung und -nutzung wurde im Jahr 2020 im „Kohleausstiegsgesetz“ auf Bundesebene beschlossen. Daraus ergeben sich für das Rheinische Revier, aber auch für die Stadt Elsdorf große Herausforderungen und Chancen innerhalb der massiven Transformation im Raum. Die Stadt Elsdorf ist in besonderer Weise vom anstehenden Strukturwandel im Rheinischen Revier betroffen. Nicht nur, dass eine große Anzahl von Arbeitsplätzen in Elsdorf direkt und indirekt mit der Braunkohlegewinnung und -verstromung in Verbindung stehen: Dadurch, dass ein Drittel der städtischen Gesamtfläche auf dem Abbaugebiet des Tagebaus Hambach liegen, sind auch die Möglichkeiten für eine zukunftsfähige stadträumliche und nachhaltig wirtschaftliche Flächenentwicklung stark eingeschränkt.

Aus dieser Ausgangssituation der avisierten Strukturwandelgestaltung im Rheinischen Zukunftsrevier, entschied sich die Stadt Elsdorf dazu, umgehend eine tragfähige Strategie für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung auf den Weg zu bringen. Dabei ist das Ziel, sich konzeptionell so aufzustellen, dass der mittel- bis längerfristige Strukturwandelprozess im Kontext des „Rheinischen Zukunftsreviers“ – mit seinem erstellten Wirtschafts- und Strukturprogramm(WSP) und seinen definierten Handlungsfeldern und Revierknoten – unter anderem mit der avisierten „Internationalen Bau- und Technologieausstellung“ auch seitens der Stadt Elsdorf offensiv und zukunftsorientiert mitgestaltet werden kann.

Vor dem Hintergrund des anstehenden Strukturwandels, und der daraus resultierenden besonderen Betroffenheit der Stadt Elsdorf wurde in enger Kooperation mit der Region und der Bezirksregierung Köln ein ungewöhnliches und auf die einzigartige Situation einer Stadtstruktur im Wandel zugeschnittenes ISEK konkretisiert. Neben der Elsdorfer Kernstadt wurde auch für den Ortsteil Heppendorf ein weiterer ISEK-Geltungsbereich definiert, der aufgrund seiner wichtigen Funktion im Kontext des Strukturwandels und seiner engen Beziehung zum Elsdorfer Hauptort von zentraler Bedeutung für die Gesamtstadt ist. Gleichzeitig ist bereits heute erkennbar, dass im Kontext des „Rheinischen Zukunftsreviers“ sich zusätzliche Teilräume außerhalb der heutigen Stadtstruktur, wie beispielsweise der Tagebaurand, als wichtige zukünftige Stadtentwicklungsräume ergeben. Mit der beschlossenen Stilllegung und Flutung des heutigen Tagebaus Hambach ergeben sich neue Entwicklungsperspektiven einer Stadt im Umbruch mit neuen Zentren und Entwicklungsschwerpunkten in Bereichen, wo heute noch landwirtschaftliche Flächen liegen.

Neben der Kooperation der Region und der Bezirksregierung konnte auch die Öffentlichkeit beteiligt werden. Dazu fand im Kontext eines intensiven Dialog- und Planungsprozesses am 23. Januar 2020 eine erste öffentliche ZUKUNFTSwerkSTADT statt. Des Weiteren wurden unter den Umständen der Corona-Pandemie alternative analoge, sowie digitale Werkstätten und Beteiligungsformate in Form von einer Internetpräsenz, einem Informationsvideo, einem Postkartenversand und einem Vorort-Büro in Elsdorf durchgeführt, indem die Planungen und Entwürfe des Prozesses präsentiert wurden und Fragen und Rückmeldungen der Bevölkerung entgegengenommen werden konnten. Für die jeweiligen Erkenntnisse aus dem ausführlichen ISEK-Beteiligungs- und Kooperationsprozess, in Verbindung mit der Analyse der heutigen Ausgangssituation, konnte unter dem Titel „Stadt.Land.Els.DORF IM WANDEL“ ein gemeinsames Leitbild für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung der Stadt Elsdorf mit übergeordneten Entwicklungszielen formuliert werden. Aus den Entwicklungszielen haben sich konkrete Handlungsräume ergeben, die an einigen Stellen beispielhaft vertieft wurden (Lupenräume). Für die in den Handlungsfeldern gemeinsam definierten Handlungs- und Lupenräumen, wurden konkrete Projekte und Maßnahmen formuliert und priorisiert und in Form von Steckbriefen beschrieben. Nun startet der Umsetzungs- und Realisierungsprozess, der auf die nächsten 10 Jahre ausgelegt ist.

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