STRATEGIE LAND

Künstlerdorf Schöppingen und Regionale 2016 ZukunftsLAND

Unter dem Motto „ZukunftsLAND“ sucht das westliche Münsterland im Rahmen der Regionale 2016 neue Wege in die Zukunft. Auf knapp 3.400 km² leben hier rund 820.000 Menschen. Die typische Münsterländer Parklandschaft ist attraktiv, steht aber mit ihrer besonderen Infrastruktur vor großen Herausforderungen. Traditionell ist die Landwirtschaft ein wichtiger Erwerbszweig, der die Region in Jahrhunderten nachhaltig geprägt hat. Starke mittelständische Unternehmen mit breitem Branchenmix stehen für eine leistungsfähige Wirtschaft und für stabile Arbeitsverhältnisse. Der Mangel an Fachkräften und die Qualifikation der Beschäftigten und Schulabgänger sind aber mit Blick auf die Zukunft wichtige Themen. Die demografische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland macht vor dem ZukunftsLAND nicht halt: Es gilt, die Lebensbedingungen einer älter werdenden Gesellschaft anzupassen.

Bis zum Jahr 2016 will das westliche Münsterland strukturwirksame Projekte und modellhafte Lösungen für die Zukunftsfragen des ländlichen geprägten Raumes entwickeln und umsetzen, und damit die Region zum ZukunftsLAND werden lassen.

KRAFTWERK KünstlerDORF Schöppingen

Die Gemeinde Schöppingen liegt am westlichen Rand des Münsterlandes in Nordrhein-Westfalen, zwischen den Städten Münster, Steinfurt und Coesfeld. Mit ca. 7.500 Einwohnern gehört die Gemeinde dem Kreis Borken an. Zentral im Ortskern gelegen befindet sich das Künstlerdorf Schöppingen in einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble eines ehemaligen Gutshofes. Im Künstlerdorf Schöppingen können ständig wechselnde internationale Nachwuchskünstler ungestört ihre Kreativität ausleben. Etwas von dieser Kreativität soll nun „abgezweigt“ werden: Über das Regionale 2016-Projektes „KRAFTWERK KünstlerDORF“ werden die Themen der Energiewende im ländlichen Raum mit Arbeitsweisen und Strategien der Kunst verknüpft. Das Projekt ist angesiedelt in den Gebäuden der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, bezieht die umliegenden Grünflächen mit ein, möchte das Neue Rathaus der Gemeinde Schöppingen mit erneuerbarer Energie versorgen, stadtplanerisch neue Akzente setzen, in der Region liegende „Kraftfelder“ als eine Art „Satelliten“ mit einbeziehen und inhaltlich als Impulsgeber auch über die Region hinauswirken.

Das vielschichtige Projekt „KRAFTWERK KünstlerDORF“ beinhaltet verschiedene Einzelbausteine i.S. einer integrierten Dorfentwicklung: Hierzu gehören insbes. die Neugestaltung des Künstlerdorfes mit dem architektonischen Umbau einer Kulturhalle (inkl. Dauerausstellung zum Thema Energie und Kunst/Bürgerhalle), die Errichtung einer (Wallhecken) Hackschnitzelheizung zur Versorgung des Künstlerdorfes und des Rathauses sowie die gemeinsame Errichtung von „Kraftstationen“ und „Kraftfeldern“ (künstlerische Installationen), die das Thema „Energie und Kunst“ nach außen veranschaulichen und das Gesamtprojekt erfahrbar machen. Hinzu kommt die energetische Sanierung des Rathaus-gebäudes aus den 1970er Jahren, die Neugestaltung und Auf-wertung des Künstlerdorf-Areals (Anbindung an Ortskern) sowie die räumliche und inhaltliche Anbindung der Gemeindearbeit an die Stiftung Künstlerdorf Schöppingen.

Vorgehensweise/Beteiligungsverfahren/Workshopmethoden

Nachdem durch Werkstätten mit interdisziplinären Teams aus KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen Ideen und Konzepte entwickelt worden sind, werden diese nun im Rahmen geeigneter, qualifizierender Verfahren weiter konkretisiert (Planungswettbewerbe, Kooperative Planungsverfahren…). Über regelmäßige Lenkungskreise werden alle relevanten Schlüsselakteure zusammengeholt und ein gemeinsames Handlungskonzept für das KRAFTWERK KünstlerDORF konkretisiert. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus ein Windkraft-Kunstprojekt, das in Kooperation mit dem Pictorius Berufskolleg Coesfeld im Jahr 2016 realisiert worden ist und die Themenbereiche „Windenergie“ und „Kunst/LandART“ verknüpft.

Ergebnisse / nachhaltige Wirkung

Die im Laufe des Regionale 2013-Lenkungskreis-Prozesses erzielten Ergebnisse wurden in die LEADER-Bewerbung der Stadt Netphen integriert und werden derzeit im Rahmen eines Dorfinnenentwicklungskonzeptes fortentwickelt und weiter konkretisiert.